„Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.“ Joh 14,16
Nach vierzig Jahren belgischer Kolonialherrschaft ist die Bevölkerung Kongos auf die Hälfte geschrumpft. Es herrscht Endzeitstimmung, religiöse und nationalistische Bewegungen entstehen Anfang der 1920er Jahre. Alle afrikanischen Organisationen, selbst religiöse, werden verboten. Simon Kimbangu, Prophet und Wunderheiler ruft zum gewaltlosen Widerstand auf. Er wird zum Tode verurteilt und dann vom belgischen König zu lebenslanger Haft begnadigt. Kimbangu stirbt nach dreißig Jahren Gefangenschaft.
Die Handlung des Stückes, eine Auftragsarbeit des Theater Konstanz, setzt 1921 ein. Charles, ein intellektueller Bantu, und seine Kameraden haben das belgische Terrorregime satt. Sie wollen die Unabhängigkeit des Kongo und schrecken nicht vor bewaffnetem Widerstand zurück. Ihre Motive unterscheiden sich, ihr Ziel ist dasselbe. Charles soll einen belgischen Verwalter der Société générale de Belgique ermorden. Dies wird ein klares Zeichen setzen, dass das Volk sich nicht mehr unterdrücken lässt. Charles weiß, dass es sich um eine Mission ohne Wiederkehr handelt.
Am Vortag des geplanten Attentats willigt Charles ein, mit seiner Ehefrau einer Predigt des Propheten Kimbangu beizuwohnen. Kimbangus Worte bewegen Charles zutiefst. Er beginnt zu zweifeln. Wird er das Attentat begehen?
Premiere 17.11.19 – Theater Konstanz, Konstanz
Fotos © Ilja Mess